Der neue Flügelmann – Dror Schweid spielt zur Jubiläumsgala und beim Weihnachtskonzert im Salon Moon

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Dror Schweid im Salon Moon. © 2016, Foto: Andreas Hagemoser

Berlin, Deutschland (Jüdische Welt). „Zwei Jahre Salon Moon“ heißt es am 13. November. Moon Suk empfängt in ihrem Salon jeden Monat andere Künstler. 40% der Gäste sind Stammgäste.

Ausgerechnet zum Zweijährigen taucht Dror Schweid aus Israel auf, der in Berlin Musik studiert. Moderator Ernst Becker ist schon jetzt sicher, dass dem bis dato nahezu unbekannten, jungen Pianisten eine steile Karriere bevorsteht.

Wer ist die Hauptperson, Frau Moon Suk? Fast scheint es einem, es sei einfacher zu sagen, was sie nicht ist. Die Koreanerin ist Deutsche. Die Moderatorin ist Modell. Die Künstlerin widmet sich der Bildenden wie der Foto-, Dicht- und Gesangskunst. Die Autorin ist Salonière. Die Sopranistin hat inzwischen ein Repertoire von 250 Stücken aufgebaut. Auswendig, ohne Notenblatt vor der Nase, ohne Text. Lieder in vielen Sprachen.

Dazu ist sie eine Gourmetköchin, die so lecker zubereitet, dass selbst Vegetarier und Religiöse wieder zu Schweinefleischessern werden könnten. So vielseitig wie ihre Tätigkeiten, so vielseitig ist ihre Küche. Etwa drei Tage vor einem der monatlichen Salons beginnt sie mit dem Kochen und Vorbereiten. Acht Wochen vorher muss mit dem Kimchi angefangen werden, ohne den die koreanische Küche undenkbar wäre. Auf Sizilien gepflückte Früchte sind die Grundlage für ihren Hagebuttentee. In der Beilage versteckt sich frittierter Knoblauch. Doch Moon Suks Einfallsreichtum endet damit nicht, ein anderes Gericht enthält selten verwendete Knoblauchstengel.

22 verschiedene Gerichte und Beilagen aufzutischen, ist für sie eine leichte Übung und eine monatliche wiederkehrende Pflicht. Die Liebe steckt in jedem Detail.

Auf die Frage, ob sie nicht ein Restaurant eröffnen möchte, antwortet sie bescheiden und bestimmt. Moon Suk ist ein Frau, die weiß, was sie will. Genuss gehört dazu. Doch schenkt sie der Welt dabei viel mehr, Liebe, Frieden, Kunst- und Gaumengenüsse. Ihre Brüder sind Unternehmer und Köche, sie betreiben auf der koreanischen Halbinsel zwischen Gelbem Meer und Japanischer See ein gut laufendes Fischrestaurant. Da Moon Suk aus einer Familie von Gastgebern stammt, die hervorragend kochen können, weiß sie auch, was dazu gehört: Arbeit von früh bis spät. In ihrem Fall bliebe dann außerhalb von Küche und Gastraum zu wenig Zeit für Kreativität. Ohne Restaurant keine Sterne; dafür ist sie selbst ein Star.

Monat für Monat präsentiert sie ein neues, ungewöhnliches Programm mit klassischen Elementen. Das Publikum ist dankbar dafür.

Asiatische Instrumente wie die Pferdekopfgeige sind in Europa noch immer fast unbekannt. Ähnlich wie die chinesische Griffbrettzither Qin (sprich: „Tchin“) sieht das GAYAGEUM aus, beim Jubiläumskonzert gespielt von Meisterin Sung You-Jin.

Am Flügel werden die beiden Koreanerinnen von Dror Schweids feinfühligem Spiel begleitet.

Im Programm am 13. November neben Caccini, Puccini und Richard Strauss die selten gehörten Heon Je-Meong („Sanfter Wind“), Jang Il-Nam („Herz des Wartenden“) und Kim Dong-Jin („Azaleen“).

Am 11. Dezember 2016 „Schöne Lieder und gute Nachrichten mit Moon Suk und Susanne Daubner“. Werke von Bach, Mozart, Lorenc, Gounod, Adam, César Franck u.a.

Ort: Olivaer Platz 12, 10707 Berlin

Pünktliches Erscheinen im Salon Moon ist unerlässlich. Der musikalische Genuss bleibt einem sonst vollständig verwehrt. Einlass 15 Uhr c.t., um 15.30 Uhr s.t. wird die Klingel abgeschaltet. Zuspätkommende bleiben ungehört.

Dresscode: elegant oder extravagant

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