
Berlin, Deutschland (Jüdische Welt). Am vergangenen Sonnabend starb der langjährige CDU-Abgeordnete und Senator a.D. Klaus Franke im Alter von 94 Jahren. 1923 wurde er in Berlin geboren, am 23. September starb er in Potsdam.
1941 hatte er am Realgymnasium in Berlin sein Abitur gemacht, war dann bei der Marine. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft arbeitete er etwa ein Jahrzehnt lang, bis 1956, bei verschiedenen US- und britischen Dienststellen in Berlin und Lüneburg. In seinem folgenden folgenden Lebensjahrzehnt war er im Bundesinnenministerium tätig, danach unter anderem Geschäftsführer der DeGeWo. Er war auch im Vorstand des Verbandes der Berliner Wohnungsbaugenossenschaften und -gesellschaften.
Seit 1955 war er Mitglied der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands, 1958 bis 1964 Bezirksverordneter im Süd-Berliner Bezirk Steglitz. (Lichterfelde ist ein Ortsteil von Steglitz.)
Ralf Wieland, Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin, erklärte: „Mit Klaus Franke verlieren wir einen der profiliertesten Abgeordneten des Berliner Parlaments.
35 Jahre, von 1964 bis 1999, war Klaus Franke Abgeordneter. Vor allem als Vorsitzender des Hauptausschusses wirkte er prägend an der Gestaltung Berlins mit. Aber auch sein gesellschaftliches Engagement lässt aufhorchen: Die deutsch-israelischen Beziehungen lagen ihm besonders am Herzen.“
Einer der Höhepunkte dieser Freundschaftsarbeit war 1984 die Eröffnung eines Bautechnik-Ausbildungszentrums in der Stadt Holon bei Tel Aviv.
Holon bzw. Cholon ist eine der größten Städte Israels und hat heute knapp 200.000 Einwohner; bei der Eröffnung des Ausbildungszentrums waren es etwa 135.000. Holon ist u.a. Partnerstadt von Dayton, Ohio, Hann. Münden und Berlin-Mitte, wo das Abgeordnetenhaus liegt.
Holon und seine Nachbarstädte Bat Jam und das etwa doppelt so große Rischon LeZion sind Teil der Region Gusch Dan.
Bat Yam hat als auch einen Bezug zu Berlin. Nach der Partnergemeinde Neuköllns ist der Bat-Yam-Platz in der Gropiusstadt benannt.
„Besonders in seinen Funktionen als Vizepräsident des Abgeordnetenhauses von Berlin von Juni 1981 bis August 1983 und als Senator für Bau- und Wohnungswesen vorn September 1983 bis April 1986 hat sich Klaus Franke für das internationale Ansehen Berlins eingesetzt“, so Wieland weiter. Der Präsident fasst zusammen: „Klaus Franke hat viel für Berlin getan. Der Senat verlieh ihm daher im September 1999 die Würde eines Stadtältesten.
Sein Rat wird uns fehlen.“